Gender Pension Gap Lesezeit 2 Min.

Frauen haben bei der Rente oft das Nachsehen

In der gesamten EU erhalten Frauen im Schnitt geringere Renten und Altersbezüge als Männer. In einigen Ländern hat sich die finanzielle Situation für Rentnerinnen zuletzt sogar weiter verschlechtert.

Kernaussagen in Kürze:
  • Die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern betrug EU-weit im Jahr 2019 rund 29 Prozent.
  • Am größten ist der Gender Pension Gap in der EU mit 44 beziehungsweise 40 Prozent in Luxemburg, Malta und den Niederlanden.
  • Für die Malteserinnen hat sich die Lage in Relation zu den Männern in den vergangenen Jahren zudem drastisch verschlechtert: Im Jahr 2010 war die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen noch um 18 Prozentpunkte geringer.
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Wer während des Erwerbslebens wenig verdient, erhält auch später wenig Rente. Dieser Aspekt gerät oft in Vergessenheit, wenn es um den Gender Pay Gap geht, der die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männer meint. Denn solange Frauen im Schnitt weniger als Männer verdienen, resultiert daraus fast zwingend ein Gender Pension Gap. Und der ist meist deutlich größer als die Lohnlücke, die ja immer nur den Istzustand beschreibt. Denn in der Geschlechter-Rentenlücke summiert sich schließlich die oft lebenslänglich bestehende Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern.

Den größten Gender Pension Gap in der EU weist Luxemburg auf – dort erhalten Frauen im Schnitt um 44 Prozent niedrigere Alterseinkommen als Männer.

Kein Wunder also, dass in allen EU-Staaten Frauen im Rentenalter im Durchschnitt mit deutlich weniger Altersbezügen auskommen müssen als Männer dieser Altersklasse:

Die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern betrug EU-weit im Jahr 2019 rund 29 Prozent, während die Lohnlücke knapp 15 Prozent ausmachte.

Doch wie bei den Löhnen bestehen auch bei den Alterseinkommen erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Staaten (Grafik):

Besonders groß ist der Gender Pension Gap in Luxemburg – dort erhielten über 65-jährige Frauen zuletzt im Schnitt 44 Prozent niedrigere Alterseinkommen als Männer.

Um so viel Prozent fiel das Rentenniveau der über 65-jährigen Frauen im Jahr 2019 niedriger aus als das der Männer derselben Altersgruppe Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Auch in Malta und in den Niederlanden ist die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern mit 40 Prozent sehr groß. Für die Malteserinnen hat sich die Aussicht auf einen sorgenlosen Lebensabend in den vergangenen Jahren zudem deutlich verschlechtert: Im Jahr 2010 war die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen noch um 18 Prozentpunkte geringer. Auch in Litauen, Lettland, der Slowakei, Kroatien und Italien ist der Abstand zwischen Frauen- und Männerrenten innerhalb dieses Zeitraums gewachsen.

Rentenlücke der Griechinnen und Däninnen hat sich verringert

Doch es gibt auch EU-Länder, in denen sich die Alterseinkommen der Frauen denen der Männer angenähert haben. Am meisten verbessert hat sich die Situation der griechischen Rentnerinnen. Ihre Rentenlücke verringerte sich von 37 Prozent im Jahr 2010 auf 24 Prozent im Jahr 2019. Fortschritte verzeichneten zudem Dänemark, Slowenien und Bulgarien: Dort hat sich der Gender Pension Gap innerhalb von neun Jahren um etwa ein Zehntel reduziert.

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